Männerturnverein Rheinfelden

Turnfahrt 2019

Turnfahrt 2019

Die diesjährige Zweitägige führte uns in den Nordosten der Schweiz. Der Bodensee  der Hochrhein waren oft unsere Begleiter respektive unsere Anhalts- und Fixpunkte.

Am Samstag, 14. September trafen sich neunzehn Männerturner – pünktlich wie gewohnt – ennet der alten Brücke am deutschen Zoll. Um 07.30 war der geräumige Reisebus sowohl mit dem Gepäck als auch mit der Mannschaft, die da ausgeführt werden wollte, beladen und konnte sich auf den Weg machen. Unser Chauffeur Horst brachte uns auf direktem Weg via Winterthur und St. Gallen nach Arbon. Auf der Fahrt wunderten wir uns, wie viele Reiselustige bereits um diese Zeit unterwegs waren. Aber eben, es war ja Wochenende und was für eines: Perfektes Spätsommerwetter mit angenehmer Temperatur und ohne Regen war angesagt. Allerdings hielt sich eine neblige Bewölkung noch recht lange in der Ostschweiz und über dem Bodensee. Ankommend in Arbon zeigte sich aber bereits zaghaft die Sonne. Vorerst aber liessen wir uns in der "Wunderbar" bei Kaffee und einem Gipfeli zum Pausengespräch anregen.

Danach besuchten wir das nebenan liegende Saurer-Museum. Ein kompetenter Führer brachte uns zuerst die wechselvolle Geschichte der Firma Saurer nahe, die während vieler Jahrzehnte bei Textilmaschinen und dem Bau von schweren Fahrzeugen führend und weltweit agierend war. Beim anschliessenden Rundgang wurden uns wieder einmal bewusst, mit welcher Geschwindigkeit sich im letzten Jahrhundert die Technik entwickelt hat. Aber ebenso beeindruckend, mit welcher Präzision und Raffinesse die "alten" noch rein mechanischen Maschinen funktionierten. Ludwig und Otti, die hier gleichsam zu ihren alten Wirkungsstätten zurückgekehrt waren, muss dieser Besuch natürlich etwas ganz Besonderes gewesen sein; und natürlich wussten die beiden manch interessante oder amüsante Ergänzung beizutragen. Nach fast zwei Stunden war unsere Aufnahmefähigkeit erschöpft und die Aufmerksamkeit ausgereizt – zumal unterdessen die Sonne draussen dem Nebel den Gar ausgemacht hatte. In der reizvollen Parkanlage am See konnten wir uns entspannen, verpflegen und auf den Nachmittag vorbereiten.

Nach der Mittagspause führte uns Otti Geiger durch das schmucke Städtchen Arbon, in dem er aufgewachsen war, zeigte uns einige sehenswerte Ecken und Plätze und erklärte uns das Panorama über dem Bodensee, so weit es zu sehen oder im Dunst zu erahnen war. Nach einer Stunde langten wir nach unserem Rundgang wieder am See an und bummelte entlang der schön gestaltete Seepromenade zurück zum Ausgangspunkt. Nach dem Stadtbummel war uns nun ein Fussmarsch in Aussicht gestellt. Aber auch diese zweistündige Wanderung erwies sich als recht angenehm. Es stimmte das Tempo, die Abschnitte im schattigen Ufergehölz waren in der Mehrzahl und die kreuzenden Fussgänger, Hundehalter und Radfahrer waren meist rücksichtsvoll – wie wir ja auch. Romanshorn kam in Sicht als uns der Wanderleiter und Schrittmacher Peter bei einem Kiosk mit Umschwung anhalten und einkehren liess. Die nette Bedienung liess sich nicht überrumpeln, stellte weitere Sitzgelegenheiten bereit und sorgte umgehend dafür, dass die durstigen Kehlen gestillt und jeder zu seinem verdienten Bierchen kam. Spätestens jetzt, war die Welt wieder in Ordnung; das Höcklen fiel keinem schwer und darum verzögerte sich der Aufbruch und die Weiterfahrt wohl etwas.

Mit dem Bus ging es nun unserem Tagesziel Ramsen entgegen, das wir etwas später als in der Marschtabelle vermerkt, erreichten. Auch wenn wir im Hotel Hirschen etwa eine Stunde "zu spät" einchecken konnten, hatte niemand etwas dagegen, dass wir uns wieder pünktlich um 19 Uhr zum Apéro trafen, der uns freundicherweise von unserem Vereinsmitglied Peter Lecsko offeriert wurde. Er selbst konnte heuer nicht dabei sein, weil er einer Geburtstagsverpflichtung nachkommen musste. Umso mehr: Besten Dank! Anschliessend nahmen wir am einladend gedeckten Tisch Platz und liessen auftragen: Ein Dreigang-Menü war angesagt. Die gute Küche und eine freundliche Bedienung liessen keine Wünsche offen; allen hat’s vornehmliche geschmeckt, alle wurden satt – und etwas müde. Nach kurzem Verdauungsspaziergang durch das verschlafene, mondbeschienene Ramsen und / oder einem Schlummertrunk verabschiedeten sich schon recht früh alle in ihre Zimmer. Ich gehe davon aus, dass alle gut geschlafen oder sich mindestens des nachts gut erholt haben. Jedenfalls traf ich um Viertel nach acht – Frühstück gab’s ab 08.00 Uhr – bereits wieder alle bei Tisch. Aber schon recht. Am Sonntagmorgen soll man ja gewiss nicht jufeln müssen, zumal der eine oder andere neben dem akkuraten Packen des Koffers auch noch – aus lauter Gewohnheit – meinte das Bett machen zu müssen. Aber wer gut in einen neuen Tag startet, kommt später auch kaum in Zeitnot. So war es nicht verwunderlich, dass bereits zehn Minuten vor der vereinbarten Abfahrt das Fahrzeug beladen – und fast alle zum Einsteigen bereit waren. Weil wir schliesslich gar vor der Zeit losfahren konnten, liess es sich unser Horst nicht nehmen, eine Alternativroute zu versuchen und uns etwas über Land zu kutschieren. Die Fahrt nach Hemishofen wäre sonst auch arg kurz gewesen.

Die Sonne wärmte bereits angenehm, als wir uns von Hemishofen auf unsere Sonntagswanderung begaben. Peter führte uns sicher und zielbewusst über Felder, durch Wald- und Naturschutzgebiete dem Ufer des Rheins entlang auf dem sogenannten Grenzgängerweg Richtung Gailigen. Wir waren wohl fast zwei Stunden unterwegs, als wir – bei bereits recht hohem Sonnenstand – den Rebbergen entlang schreitend aus der Ferne unseren Bus im Schatten von Bäumen sichteten. Nun war die "Arbeit" getan, die Wanderung absolviert. Nein, so nicht! Auch die heute zu bewältigende Strecke war gut ausgewählt und konnte genossen und die Eindrücke, welche die Natur am Wege bot, aufgenommen werden. 

Nun folgte ein rund einstündige Fahrt durch eine mir ganz und gar unbekannte Gegend im grenznahmen Raum – waren wir nicht eben in Deutschland, oder sind wir doch schon wieder in der Schweiz? – nach Trasadingen. Peter, der so hat er mir verraten, in dieser Gegend schon öfters unterwegs war, führte uns zu einem ganzFasstastischen Hotel, einer Herberge, die Übernachtungen in einem Fass anbietet. Wenn auch diese Art von Zimmer ganz einladend anzuschauen waren, beschränkten wir uns auf das Mittagessen, das uns im lauschigen Garten serviert wurde. Wir hatten reichlich Zeit. So kam der eine oder andere auch noch zu einem Dessert, Kaffee oder Espresso. 

Schliesslich mussten wir aber ein letztes Mal unseren Bus besteigen und uns von Horst rheinabwärts heimzu fahren lassen. Zügig kamen wir voran und gegen vier Uhr erreichten wir wieder Rheinfeden – noch immer war es sommerlich heiss.

Besten Dank allen Teilnehmern für das tolle Miteinander. Ludwig und Otti sei gedankt für den Tipp bezüglich Arbon und Saurer-Museum. Otti danken wir natürlich auch für den interessanten Rundgang in Arbon. Der abschliessende und ganz herzlichen Dank gilt aber Peter für die umsichtige Planung und Organisation und die perfekte Durchführung unserer Zweitägigen, die wir alle mit guten Eindrücken unserem Erinnerungsschatz beifüge werden. Und nächstes Jahr wolle wir wieder dabei sein!